Anfang August waren eine Freundin und ich in Kanada. Mit einem 2-tägigen Aufenthalt in Island haben wir dann 3 ½ Wochen das Land entdeckt. Besonders zufrieden waren wir mit unserer gewählten Route. Genau die richtige Mischung aus sehr viel Natur und Großstadtleben. Touristischen Orten und Plätzen die nicht in jedem Reiseführer stehen. Eine wunderschöne Reise, keine Frage. Doch wir kamen nicht umhin uns zu fragen: Wie schön ist die Reise für die Umwelt? Es folgt nun also eine etwas andere Routenplanung. Ich habe für unsere Island und Kanada Reiseroute den CO₂-Ausstoß für jede gefahrenen bzw. geflogenen Strecken rausgesucht. Wir haben auf der Reise weiterhin so nachhaltig wie möglich gelebt. Dazu zählt bewusste Ernährung mit möglichst wenig Verpackung, wenig Gepäck und nur wenige, sinnvolle Souvenirs und Mitbringsel. Somit bleiben noch die Transportwege als „nicht“ zu vermeidende CO₂ -Position. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns endlich dran gewöhnen müssen, den Einfluss auf die Umwelt fest in unsere Urlaubsplanung einzubeziehen. Nicht nur das Potenzial für unsere Instagramfotos. Zusätzlich sind wir gut beraten, wenn Kompensation auch umstritten ist, die Kosten eben dieser (im Kopf) direkt auf den Flugpreis einzubeziehen.

Was ist CO₂ Kompensation?

Mit jeder Möglichkeit wie wir von A nach B kommen, ja so ziemlich mit allem was wir machen, verursachen wir CO₂. Im neuenErdzeitalter, dem Anthropozän, sind wir Menschen die treibende Kraft (der Zerstörung) und werden anhand unseres Kohlenstoffdioxidausstoßes gemessen. CO₂ Kompensation etabliert sich immer stärker als Möglichkeit, den verursachten CO₂–Ausstoß durch z.B. Flüge zu emittieren. Für eine Summe x an Geld kann ich also eine bestimmte Summe x an CO₂
ausgleichen. Das Geld wird in Klimaschutzprojekte (Waldaufforstung, o.ä.) investiert.

Kritik gibt es an der Festlegung des CO₂-Preises, welcher oft zu niedrig angesetzt wird. Zusätzlich wird die Klimaschutzwirkung des Projektes oft zu hoch angesetzt. Auf der anderen Seite wird durch CO₂-Kompensation überhaupt erst ein Bewusstsein für den CO₂-Ausstoß gewisser Transportmittel und Lebensweisen geschaffen.

Den CO₂ Ausstoß der Flüge habe ich mit der Plattform
atmosfair berechnet und den CO₂-Ausstoß für die Mietwagen und öffentlichen Verkehrsmittel mit dem CO₂ Rechner von quarks.de. Weitere Informationen zu dem Thema könnt ihr hier finden.

Die Island und Kanada Reiseroute:

Tag 1: Flug Berlin – Reykjavik – 433kg CO₂

Tag 2: Reykjavik – Snæfellsnes – ca. 450km, 33 kg CO₂

Am zweiten Tag sind wir mit dem Mietwagen in den Westen der Insel gefahren um uns den Snæfellsjökull, den Nationalpark und die Gegend drumherum anzuschauen. Mein kleiner, aber feiner Islandguide folgt demnächst.

Snæfellsnes, Island

Tag 3: Mietwagen – 300km, 28kg CO₂ , Flug Reykjavik – Vancouver – 1.642 kg CO₂

Bevor wir in das Flugzeug nach Vancouver gestiegen sind, haben wir noch die sehr beliebte und gut ausgebaute Golden Circle Route bestehend aus dem Gullfoss Wasserfall, der Geysir Geothermal Area, und dem Þingvellir National Park gemacht.

Tag 4: Vancouver – Whistler, Gesamtstrecke mit Camper ~ 3000 km, 329 kg CO₂

Jetlag sei Dank konnten wir noch einen schönen Spaziergang durch das Viertel Kitsilano zum Strand und dann zum Granville Island Public Market machen. Dann haben wir den Camper, unser Zuhause für die nächsten zwei Wochen, geholt und uns auf den Weg in die Rocky Mountains gemacht. Auch beim Camper haben wir darauf geachtet einen möglichst kleinen zu nehmen, welcher dadurch weniger Benzin verbraucht. Unserer war ein ausgebauter Kombi, mit kleiner Küchenzeile im Kofferraum und zusammenfaltbarer Schlafkabine auf dem Dach. Für zwei Personen war die Größe perfekt. Den Schlafstop haben wir in Whistler auf einem Campingplatz gemacht.

Auf dem Weg nach Clearwater, BC, Kanada

Tag 5: Camper Whistler – Clearwater

Vormittags hat meine Freundin noch die Aussicht aus der Peak-2-Peak Gondola genossen. Danach sind wir die lange, wunderschöne und absolut idyllische Strecke hoch in den Clearwater Provincial Park gefahren.

Tag 6: Clearwater Provincial Park

Dutch Lake, BC, Canada

Tag 7: Camper Clearwater – Jasper

Nun wurde es endlich Zeit für den Jasper National Park. Am Nachmittag haben wir direkt eine kleine Wanderung gemacht.

Tag 8 – 10: Jasper National Park

Jasper National Park, Alberta, Kanada

Da dieser Guide sich auf die Route und den CO2 Ausstoß fokussiert, folgt ein separater Guide zu den Rocky Mountains und Kanadas Nationalparks.

Tag 11: Camper Jasper – Banff via Icefields Parkway

Für diese 230km braucht man einen kompletten Tag, denn die Wegstrecke ist vollgepackt mit Sehenswürdigkeiten und schönen Ausblicken.

Tag 12-13: Banff National Park

Lake Louise, Aberta, Kanada

Tag 14: Banff – YOHO National Park – Glaciar National Park

Nun wurde es Zeit sich langsam auf den Weg zurück zu machen. Wir haben uns tagsüber noch den YOHO National Park angeschaut, bevor wir unser Auto in der Nähe des Glaciar Provincial Parks geparkt haben.

Emerald Lake, YOHO National Park

Tag 15: Glaciar National Park

Glaciar National Park, Kanada

Tag 16: Glaciar – Kelowna

Damit war die Zeit der dicken Pullover für uns vorbei. Wir hatten einen schönen Campingplatz am Fluss und abends gab es ein Open-Air Kino auf der Wiese.

Tag 17: Kelowna – Vancouver Rural Area

Damit wir keinen Stress mit der Abgabe des Mietwagens am darauffolgenden Tag haben, waren wir noch in einem kleinem Feriengebiet nur knapp außerhalb vom Großraum Vancouver für eine Nacht.

Tag 18-19: Nachtflug Vancouver – Montreal, 722kg CO₂

Tag 20: Zug Montreal – Toronto, 25 kg CO₂

Eingekuschelt und mit Büchern, Snacks und Serien ausgestattet, gingen die 6 Stunden Fahrt sehr schnell vorbei.

Toronto Waterfront, Blickpunkt Toronto Island, Ontario – Kanada

Tag 21: Toronto

Toronto Entertainment District, Ontario, Kanada

Tag 22: Bus Toronto – Niagara Falls, 6 kg CO₂

Tag 23-24: Flug Toronto – Reykjavik – Berlin, 1.218 kg CO₂