Inzwischen nimmt man es kaum noch wahr, wann und wie viel Abfall man täglich oder sogar stündlich tatsächlich produziert. Was für ein „Müllberg“ es tatsächlich ist merkt man erst, wenn man beginnt wirklich darauf zu achten: Die Zahnbürste aus Plastik und Zahnpasta in einer Plastiktube zum Zähne putzen, das Toilettenpapier, die Aluminiumfolie für das Brot und der Coffee To-Go auf dem Weg zur Arbeit oder Uni. Das ist nur beispielhaft der Müll, welcher allein in den ersten paar Stunden nach dem Aufstehen entstehen kann. So geht es den ganzen Tag weiter und oft kann nur ein Bruchteil des angefallenen Mülls tatsächlich recycled und wiederverwendet werden.
Wir wissen das wir die Ressourcen schonen müssen und kennen die Plastikinseln in den Weltmeeren. Auch wissen wir das Recycling gut ist, doch wer kennt den Begriff Precycling? Quasi Recycling bevor der Müll überhaupt entstehen kann? Der gängigere Begriff hierfür ist Zero Waste.
Zero Waste bedeutet übersetzt Keine Verschwendung. Wer also nach den Prinzipien des Zero Waste lebt, legt seinen Fokus auf die Vermeidung von Müll jeglicher Art. Hierbei ist der Verpackungsmüll einer der wichtigsten Aspekte. Der Grundgedanke ist sehr einfach denn wenn Müll gar nicht erst entsteht, muss er auch nicht verwertet werden.
Doch welche Vorteile hat es, wenn du oder ich weniger Müll produzieren? Hier habe ich euch noch einmal meine wichtigsten Gründe für ein Leben mit weniger Müll aufgeführt.
7 Vorteile von Zero Waste:
- Es muss weniger recycled werden
- Der Müll muss seltener rausgebracht werden
- Man befreit sich von unnötigem Ballast und lebt minimalistischer
- Weniger wird neu produziert und das schont automatisch die Ressourcen, z.B. Wasser, Energie, Öl
- Weniger Produktionsprozesse = Weniger CO2 Ausstoß
- Man konsumiert weniger und spart dadurch Geld
- Das gesparte Geld kann stattdessen für Erlebnisse ausgegeben werden
Die Vermeidung von Verpackungs- und Alltagsmüll ist ein Beitrag zum Umweltschutz den, im Vergleich zur Verhinderung der Rodung des Regenwaldes, jeder von uns sofort leisten kann. Ferner geht ein Zero Waste Lifestyle mit einer „Vereinfachung“ des Lebens einher. Man beginnt sich von seinen Besitztümern zu trennen, lernt weniger Wert auf materielle Dinge zu legen und kann sich somit auf das wirklich Wichtige im Leben konzentrieren. So viel zur Utopie.
Ein absolut müllfreies Leben, am besten noch ohne jeglichen CO2 Fußabdruck zu hinterlassen, scheint heutzutage noch nicht möglich. Was hingegen möglich ist, ist seinen Müll auf ein absolutes Minimum zu reduzieren!
Beispiele gefällig?
Shia – wastelandrebel.com
Lauren Singer – trashisfortossers.com
Bea Johnson – zerowastehome.com
Sie alle produzieren nicht mehr als ein Marmeladenglas voll Müll pro Jahr. In das Glas von Lauren Singer passt sogar Ihr Müll der letzten 4 Jahre! Seinen Müll auf das absolute Minimum zu reduzieren ist also mehr als möglich.
Wie wird Zero Waste zum Lifestyle?
Zero Waste muss nicht nur als eine reine Müllvermeidungsstrategie angesehen werden, sondern kann als kompletter Lifestyle verstanden werden. Denn wenn man sich auf das beschränkt was man wirklich zum Leben braucht, vereinfacht man automatisch sein Leben. Das kann passieren, indem man unnötiges aussortiert und dann gar nicht erst beginnt unnötige Dinge anzusammeln. Man legt weniger Fokus auf die materiellen Dinge, konsumiert dadurch i.d.R. weniger und hat somit mehr Zeit und Geld zur Verfügung. Die neu gewonnene Zeit und das gesparte Geld kann stattdessen für Erlebnisse ausgegeben werden oder man investiert das Geld in hochwertigere und fair gehandelte Lebensmittel. Führen wir diesen Gedanken noch weiter bedeutet weniger materieller Besitz weniger benötigter Stauraum. Zieht man also deshalb in eine kleinere Wohnung, zahlt man weniger Miete und meist auch weniger Nebenkosten. Man spart also noch mehr Geld, welches man entweder auf die hohe Kante legt oder für Ausflüge, Urlaube, etc ausgibt.
Tipp:
Bitte bedenkt das Zero Waste nicht einfach nur schwarz oder weiß ist. Es ist kein ganz oder gar nicht. Abgesehen davon das ein 100% müllfreies Leben heutzutage noch nicht möglich scheint, ist die Umstellung ein Prozess und dauert. Fangt einfach an, denn jede einzelne Entscheidung für eine müllfreie bzw. „nur“ plastikfreie Verpackung ist die richtige Entscheidung. Jeder noch so kleine Schritt zählt.
Meine weiteren Artikel zum Thema Zero Waste findet ihr hier.
1 comment
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