Herzlich Willkommen zu meiner neuen Videoreihe zum Thema „Mode & Klima“ auf YouTube. In Zukunft werde ich mehr Videos über die Bekleidungsindustrie machen, denn selbst wenn wir denken wir hätten nichts „mit Mode am Hut“, können wir uns ihr auch nicht entziehen. Schließlich müssen wir ja alle in der Öffentlichkeit Kleidung tragen.

Es ist nicht nur eine der klimaschädlichsten Industrien, sondern dient auch als Beispiel für den Turbokapitalismus, Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen in unserem aktuellen unser Wirtschaftssystem. Doch dazu später mal mehr. Im ersten Video geht es um CO².

Wer keine Lust hat sich das komplette Video anzuschauen, findet hier die Zusammenfassung:

1. Was sind Treibhausgase?

Der Bezeichnung Treibhausgase werdet ihr bestimmt schon einmal in der Schule, besonders im Biologie- oder Chemieunterricht, oder in den Nachrichten begegnet sein. Als Treibhausgase werden eben jene Gase aufgeführt, welche einen besonders starken Einfluss auf die Erwärmung der Erde haben und dadurch für den menschengemachten Klimawandel verantwortlich sind.

Oftmals wird nur Kohlenstoffdioxid (chemische Bezeichnung: CO²) mit Treibhausgasen in Verbindung gebracht. Das ist natürlich korrekt denn CO², bestehend aus einem Kohlenstoff- und zwei Sauerstoffatomen ist jenes Gas, welches am meisten durch uns Menschen emittiert und damit in die Atmosphäre eingebracht wird. Kohlenstoffdioxid wird vor allem durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Öl und Kohle durch uns Menschen in die Atmosphäre eingebracht. Weitere Treibhausgase sind zum Beispiel Methan (CH4), und Lachgas (N2O).

2. CO² und genereller Treibhausgasausstoß für die gesamte Modebranche.

Zuerst die Fakten: Im Jahr 2018 hat die globale Textilindustrie 2.1 Milliarden Tonnen Treibhausgase produziert und damit 4 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasemissionen, nicht nur CO². Klingt erstmal nach nicht so viel? Das ist mehr als die jährlichen Treibhausgasemissionen von Frankreich, Deutschland und Großbritannien! Jetzt klingt es doch viel mehr, oder?

Rund 70 Prozent der Emissionen entstehen bei der Produktion, Vorbereitung und Verarbeitung des Materials. Insgesamt 30 Prozent sind mit dem Verkauf, Nutzung durch uns Konsument:innen und dem Recycling zuzuschreiben.

Wir wollen uns auch explizit den CO² Verbrauch anschauen. Die aktuellste Zahl, welche ich für den CO² Ausstoß der Bekleidungs- und Schuhindustrie gefunden habe, sind knapp 4 Millionen Tonnen in 2016 und damit 8 Prozent des globalen CO² Ausstoßes.

Diese 8 Prozent sind fast so viel wie der Ausstoß der gesamten Europäischen Union oder mehr als der weltweite Schiffs- und Flugverkehr.

3. Was muss passieren?

Bis 2030 müsste der Ausstoß an verschiedensten Treibhausgasen auf 1.1 Milliarden Tonnen gesenkt werden. Das bedeutet rund 50 Prozent weniger als der aktuelle Verbrauch ist. Ein Problem ist hierbei, das erwartete Wachstum der Bekleidungsindustrie durch die ebenfalls wachsende Weltbevölkerung. Es ist also eine starke Verringerung der Treibhausgasemissionen notwendig, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen.

4. Was kann die Industrie machen?

Im Bereich der Produktion, Vorbereitung und Verarbeitung, des Materials, z.B. Baumwolle, kann besonders viel eingespart werden, z.B. durch den konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Es wird aber fast noch mehr auf Einsparungen durch Effizienzmaßnahmen (wir bedenken hier den Rebound-Effekt) gesetzt. Jedoch kann auch durch nachhaltigen Transport eine Minderung der Emissionen erreicht werden. Das geht bereits durch einen Transport der Ware überwiegenden per Schiff anstatt Flugzeug. Das spart schon fast 40 Millionen Tonnen CO².

Bereits 55 Modeunternehmen haben sich bis heute zu wissenschaftsbasierte Zielvereinbarungen im Bereich des Klimaschutzes in Zusammenhang mit dem Paris Abkommen geeinigt. Wenn ihr nachschauen wollt, welche Firmen das sind, verlinke ich euch die Quelle unten.

5. Verwendete Quellen:

Detaillierter Bericht über den Treibhausgasausstoß der Bekleidungs- und Schuhindustrie in 2018 inklusive Handlungsempfehlungen.

Detaillierter Bericht über den CO²  Ausstoß der Bekleidungs- und Schuhindustrie in 2016.

Liste der Unternehmen, welche ihre Klimaschutzziele an den wissenschaftlichen Empfehlungen ausrichten.