„Kleider machen Leute.“ „Kleide dich für die Position die du willst, nicht den Job den du hast.“ „Kleidung kann man kaufen, Stil muss man haben.“ “ Die Außenseite eines Menschen ist das Titelblatt des Innern.“ Ich persönlich denke mir oft: Auch beim Weltretten möchte ich ernst genommen werden.

Vor allem in der Wirtschaft wird der Dresscode sehr ernst genommen. Es erstaunt mich immer wieder wie wir das Outfit mit einem gewissen Status und Positionen in Verbindung bringen. Im blauen oder grauen Anzug oder Bleistiftrock bist du wer. In allem anderen – eher nicht so. Mit schwarz, weiß, blau, grau als Hemd bzw. Anzug- und Kostümfarbe bist du gut beraten. Verrückt ist, wer mal ein buntes Hemd oder eine witzige Krawatte trägt. Einer Revolution kam es gleich, als bunte Socken zum Anzug Trend wurden.

Ein Anzug ist schick und in einem gut sitzenden Businessoutfit fühle ich mich auch sehr gut angezogen, keine Frage. Doch beeinflusst das nicht meinen aktuellen Wissensstand, wohl aber die Wahrnehmung meines Gegenübers von mir und dementsprechend meine Möglichkeiten. So gerne ich also mit Dr Martens und Oversized-Sweater ins Büro stiefele bin ich mir auch bewusst, dass es in manchen Situationen einfach angebrachter und respektvoller ist sich dem Dresscode zu fügen.

Doch wollte ich mich so einfach nicht geschlagen geben. Es muss doch möglich sein den Dresscode ein wenig aufzubrechen und auf seinen Stil anzupassen, ohne dabei gleich weniger ernst genommen zu werden. Nach nun fast 5 Jahren als junger Mensch in der Wirtschaft, habe ich das Gefühl meinen persönlichen Stil und meine kleinen Handgriffe für genau diese Outfits gefunden zu haben. Da ich selber für jegliche Outfitideen im geschäftlichen Bereich dankbar bin, möchte ich dieses Wissen mit euch teilen. Herausgekommen ist ein übr mehrere Posts verteilter Styleguide, in welchem ich zeige wie ich mich für Kundentermine, die Weihnachtsfeier oder auch die Fashion Week anziehe. Der ganzen Sache habe ich noch einen catchy Namen – The Femboss Edit – verpasst, denn auch beim Welterobern sind wir gut gekleidet. Ich zeige euch meine Tipps für das gewisse etwas und worauf ihr beim Kauf der Kleidungsstücke achten müsst.

Fangen wir die Serie an mit dem Power Suit. Der Power Suit a.k.a. Hosenanzug kämpft sich seit Jahren seinen Weg in den Kleiderschrank und ich könnte diese Entwicklung nicht mehr lieben. Mann, Frau und alles dazwischen ist mit einem Anzug sofort gut angezogen – sofern das gute Stück denn vernünftig sitzt. Das ist auch gleich Tipp 1: Kauft gut sitzende Kleidung. Eigentlich egal was, aber besonders im Business Bereich muss die Kleidung sitzen, sonst sieht es schnell unseriös aus. Kein “das sieht ja nur in dieser Position blöd aus” oder “das wird dann schon noch”. Nein. Wenn es nicht sitzt, wird es nicht gekauft. Doch worauf achten?

Die Schultern: Hemden, Blusen und Blazer müssen sauber auf die Schulter geschnitten sein. Nie zu eng. Ab da kann es gerne weiter werden, ich trage auf den Fotos eine gerade geschnittene Secondhandbluse. Ebenfalls wichtig ist die Ärmellange, welche mit den Handgelenken abschließen sollte. Gleiches gilt für die Hosenlänge. Einzig die weit geschnittene Marlenehose wird mit leichter Überlänge getragen, darf aber nie auf dem Boden schleifen.

Dieses Outfit würde ich zwischen Business Attire und Business Casual einordnen. Es ist schick durch die hochwertig verarbeitete Kleidung. Dennoch habe ich mit den klassischen (!) Tennissneakern statt Pumps dem Look mehr, und das ist Tipp 2, Street Credibility gegeben. Wichtig sind geputzte Sneaker, welche gut in Schuss sind. Mit geschlossenen Schnürschuhen oder eben Pumps ist der Look dann bereit für das wichtige Kundenmeeting.

Ebenfalls ist das Material des Anzuges ein Baumwolle-Leinen-Mix, und die Farbe kein Bestandteil der Corporate Businessfarben schwarz, grau, blau und weiß. Beige eignet sich als neutrale Farbe sehr gut fürs Büro und mit einem dunkleren Hautton kann man es problemlos tragen. Das Material gibt dem Anzug auch einen angenehmen Twist zur Corporate Baumwolle- bzw. Polyesterwelt.

Der Blazer ist klassisch, aber die Marlenehose gibt der Kombi Pfiff. Denn wer auf Nummer sicher gehen will, trägt ein klassisch geschnittenes Teil und eines, naja ihr wisst schon. Jedoch ist dieser Anzug weder nachweislich fair noch nachhaltig produziert, auch wenn die Marke es verkauft als solches verkauft (Hallo Greenwashing!). Nachdem ich diese Kombi im Schaufenster erspähte, mich sofort verliebte, zwei Wochen verzweifelt drum herumgeschlichen bin und dann noch davon geträumt habe, habe ich den Dreiteiler gekauft und seitdem sehr gerne getragen. Natürlich gibt es auch nachhaltige und faire Marken die Power Suits für Frauen produzieren. Doch auch Secondhand könnt ihr euer Glück versuchen. Tipp 3: Auch eine selbst zusammengestellte Kombination aus farblich passender Hose und Blazer kann super aussehen und dem Power Suit die Strenge nehmen. Man muss nicht immer neu kaufen.

Details:

Blazer und Hose – Edited (nicht nachweislich fair oder nachhaltig)

Bluse – Secondhand

Schuhe – Veja

Vielen Dank an Domenika Dorothea für die Bilder!